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"Dirlewanger Innovations Impulse"  
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Nr. 3, 2005

Impuls 1 -------------------------------------------------------------------------

Auf die grassierende "Featuritis" und andere Bedienungsunfreundlichkeiten machten die Veranstaltungen des "World Usability Days" aufmerksam, der am 3.11.05 weltweit in 70 Städten begangen wurde. Unter dem Motto "Making it easy" wurden Produkte und Konzepte vorgestellt, die endlich Ernst machen sollen mit der Benutzerfreundlichkeit von Kameras, Handys oder Fahrkartenautomaten.

Dass hier ein weites Feld für wirklich lebenserleichternde Innovationen auf Erschließung wartet, wird jeder bestätigen, der schon einmal über der ziegeldicken Bedienungsanleitung für ein Elektrogerät verzweifelte oder ratlos vor den Mysterien eines touch screen-Menüs stand, das die gewünschte Information einfach nicht hergab.

Ohne den Trend-Gurus vorgreifen zu wollen: irgendwann werden Handys, mit denen man einfach nur telefonieren kann (das aber komfortabel und preisgünstig) oder simple Fernbedienungen "Kult" sein und diejenigen Unternehmen, die diese Entwicklung verschlafen, werden das Nachsehen haben.

Einen Schritt in diese Richtung wagt das Unternehmen PHILIPS, das zurzeit mit dem Slogan wirbt: "PHILIPS - sense and simplicity" und sich selbst "verpflichtet, Technologie zu entwickeln, die einfach zu bedienen ist".

Impuls 2 -------------------------------------------------------------------------

Universal Design statt Senioren-Produkte. Die alternde Gesellschaft und ihre besonderen Anforderungen an Produkte ist als Megatrend erkannt und auch schon mit entsprechenden labels wie "50 plus", "Best-ager" u.ä. versehen worden.

Ergonomie, Usability, barrierefreie Produkte, intuitive Benutzerführung und ähnliche Begriffe werden in dem Zusammenhang gebraucht. "Universal Design", von R.L. Mace in den 70er Jahren propagiert, ist wohl die treffendste Bezeichnung.

Man könnte sich aber auch einfach fragen, ob z.B. übersichtliche Menüs, funktionierende Aufreißlaschen an Verpackungen oder plausible Anordnung von Schaltern, also schlicht gute Bedienbarkeit nicht eine Selbstverständlichkeit sein sollte - und zwar für alle Kunden - nicht nur für Senioren?!

Impuls 3 -------------------------------------------------------------------------

Gödels Satz der unvollständigen Machbarkeit. In Innovations-Projekten stellt sich besonders bei ungewöhnlichen Ideen immer die Frage nach der Machbarkeit. Zwei (psychologische) Effekte treten hier auf: 1. alles Neue wird automatisch mit dem Bestehenden verglichen, 2. das, was neu ist, passt nicht in das bestehende Wissen und man neigt daher dazu es als "nicht machbar" abzulehnen.

Auch wenn Methodik und Erfahrung gebieten, diese Frage erst zu einem möglichst späten Zeitpunkt zu prüfen, lässt sich nicht verhindern, dass sie dem Einen oder Anderen unpassend in den Kopf kommt. Damit zerstört man aber häufig genau die Ideen, die man eigentlich suchte: nämlich wirklich neue.

Der Mathematiker Kurt Gödel (1906 - 1978) stellte 1931 den nach ihm benannten Gödel`schen Unvollständigkeitssatz auf. Er besagt, dass nicht alle mathematischen Sätze beweisbar sind, dass sie aber trotzdem wahr sein können.

Analog könnte man diesen Satz auf das Problem der Machbarkeit von Ideen anwenden: es gibt Ideen, die machbar sind, ohne dass man dies beweisen kann. D.h.: - einige neue Ideen sind offensichtlich machbar und das kann auch nachgewiesen werden, wie z.B. biegbare Fensterrahmen - einige neue Ideen können machbar sein auch wenn das (im Moment noch nicht)nachgewiesen werden kann, wie z.B. wachsende, sich selbst einpassende Fensterrahmen.

Wenn man mit dieser Einstellung Ideen anschaut, steigt die Wahrscheinlichkeit beträchtlich, dass interessante und wirklich neue Ideen ausgewählt werden.

Mit dem Wort "Machbarkeit" wird häufig verbunden, dass es unter den bestehenden Bedingungen (Kosten, Zeit) und mit bekanntem Vorgehen "machbar" ist. Dabei müssen neue Ideen in der Regel erst machbar gemacht werden!. Hier könnte die Analogie aus der Mathematik helfen.

Impuls 4 -------------------------------------------------------------------------

Keine MBA-Schule hat Innovation, Kreativität oder Design in Ihrem Lehrplan, stellte Tom Peters ("In Search of Excellence") fest, als er die Curricula der 15 weltweit führenden MBA-Schulen durchforstete. Müsste man das nicht dringend ändern?

(Quelle: VDI-Nachrichten 23.9.2005)

Impuls 5 -------------------------------------------------------------------------

Dem Querkopf Daniel Düsentrieb, den wir in IMPULSE 1/2004 ausführlich porträtierten, war dieses Jahr eine amüsante Ausstellung im Stadtmuseum Pforzheim gewidmet. Neben Workshops und Vorträgen wurden Nachbauten der Erfindungen von Düsentrieb gezeigt, die auch im Katalog zu bewundern sind (J. Spiegel (Hg.): "Dem Ingenieur ist nichts zu schwör", ISBN 3-9806659-6-8, EUR 9.95).


© 2005 Arno Dirlewanger
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"Dirlewanger Innovations Impulse" Nr. 3, 2005
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