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"Dirlewanger Innovations Impulse"  
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Nr. 2, 2003


Impuls 1 --------------------------------------------------------------------

Fuzzy und zwischen den Stühlen, so könnte die Arbeitsplatzbeschreibung eines Innovationsmanagers lauten, wenn man sich die Ergebnisse unserer Befragung von 10 Innovationsmanagern (siehe IMPULSE Nr.1/2003)ansieht:

Aufgaben und Funktionen von Innovationsmanagern werden von den Befragten sehr unterschiedlich beschrieben. Sie reichen vom Knowledge-Management über die Leitung interner Innovationsprojekte bis zum "Mädchen für alles". Es ergibt sich kein scharfes Profil, eher ein vielfältiges Spektrum von Aufgaben, die unternehmensspezifisch kombiniert werden. In den 5 Cs, die einer der Befragten nannte, sind wesentliche Aufgaben eines Innovationsmanagers gebündelt: contacting, catalysing, coordinating, coaching, controlling.

Nur wenige der Befragten können sich auf Innovationsmanagement im engeren Sinne konzentrieren, da sie weitere Aufgaben innerhalb des Unternehmens wahrnehmen müssen. Dies wird als Defizit gesehen. Einer der Befragten arbeitet mit einem systematischen Ansatz von Innovationsmanagement, die anderen kombinieren unterschiedliche Vorgehensweise und Konzepte.

Durchweg sind die Innovationsmanager im Unternehmen hoch angesiedelt, i.d.R. auf Vorstands bzw. Geschäftsleitungsebene, dennoch beschrieben die meisten den Stellenwert von Innovation im Unternehmen als "mittel" – ein Ergebnis, das uns etwas überrascht hat.

Auf die Frage nach notwendigen Qualifikationen für einen wirksamen Innovationsmanager nannten alle, neben dem fachlichen Background, ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten (motivieren, initiieren, promoten, Netzwerke bilden) als besonders wichtig und ein Gespür und Offenheit für Ungewöhnliches, Neues.

Aus unserer Sicht sind besonders die letztgenannten Fähigkeiten unverzichtbar, geht es doch bei Innovationen darum, gerade bei noch unscharfen oder ungewöhnlichen Ideen Potentiale und Chancen zu erspüren.

An einem Erfahrungsaustausch für Innovationsmanager unterschiedlicher Unternehmen zeigten sich alle Befragten interessiert. DIRLEWANGER IDEE wird deshalb für den 26.11.03 zu einem eintägigen Meeting einladen. Das Programm mit den näheren Einzelheiten erhalten die Teilnehmer der Umfrage automatisch. Geplant ist darüber hinaus die Gründung eines "Netzwerkes Innovationsmanager" – wir werden an dieser Stelle weiter darüber informieren.

Impuls 2 --------------------------------------------------------------------

Innovationsassistenten am Wörthersee wurden im vergangenen Jahr von DIRLEWANGER IDEE im Rahmen eines Lehrauftrages an der Universität Klagenfurt trainiert, eine weitere Gruppe wird es in diesem Herbst sein.

Auch das ist eine Möglichkeit, Innovationspotential in Unternehmen zu fördern und zu stärken.

Impuls 3 --------------------------------------------------------------------

Einen ungewöhnlich hohen Anteil von 1/3 firmen-externen Experten hatte das Team in den Phasen der Ideengenerierung und Ideenkonkretisierung in dem Innovationsprojekt "Folien" bei der Röhm GmbH in Darmstadt. Unter der Moderation von DIRLEWANGER IDEE entwickelten das Design Zentrum Hessen, freie Designer und ein Architekt gemeinsam mit Chemikern und Kunststoffexperten des Unternehmens etwa 850 Einzelideen, die zu 6o Ideenkonzepten verdichtet wurden. Daraus wurden schließlich 6 Konzepte für die Realisierung ausgewählt.

So einleuchtend die Notwendigkeit solcher Interdisziplinarität für die Projektverantwortlichen meist erscheint, so schwierig ist es oft, dafür tatsächlich Mittel frei zu machen.

Zur Bedeutung der Zusammensetzung von Teams in Innovationsprojekten haben wir schon mehrfach berichtet, ebenso zur Rolle der „Trigger“ – auf Wunsch schicken wir die entsprechenden Beiträge gerne zu.


Impuls 4 --------------------------------------------------------------------

Mit einer neuen, extrem schmutzabweisenden Folie für Holzpaneele im Außenbereich von Gebäuden, wurde "aus dem Innovationsprojekt `Folien` die erste kommerzielle Anwendung realisiert" sagte Dr. U. Numrich, Product Director Technical Films der Röhm GmbH. Die neue Plexiglas-Laminierfolie Europlex zeigt Antigraffiti-Eigenschaften, die Tiefenwirkung der Holzmaserung und verhindert außerdem Moos- und Algenbildung.

Und damit "haben wir das Potential der 6 Ideenkonzepte noch nicht ausgereizt; ich gehe davon aus, dass wir mindestens 4 Konzepte umsetzen werden" so Dr. Numrich zum Potential des Projektes.

Herzlichen Glückwunsch!

Impuls 5 --------------------------------------------------------------------

Vel Satis oder Automobilbau im Nash-Gleichgewicht? Nach dem amerikanischen Spieltheoretiker John Nash (neuerdings bekannt durch den Kinofilm "A Beautyful Mind") wählt jeder Akteur in einem System die Strategie, die unter den gegebenen Umständen - nämlich den Strategien, denen die anderen Akteure folgen - für ihn selbst optimal ist. Dies geschieht so lange, bis ein Gleichgewicht erreicht und das System stabil ist.

Damit könnte die Tatsache erklärt werden, dass sich z.B. im Automobilbau bestimmte Design-Trends durchsetzen. Da ein Nash-Gleichgewicht resistent gegen individuelle Verstöße ist - selbst dann, wenn es als Ganzes zu einem unerwünschten Ergebnis führt - werden einmalige Versuche, sich durch eine Innovation vom Trend abzusetzen, zum Flop.

Mit dem ungewöhnlichen Heck-Design der Modelle Vel Satis und Megane "verstößt" Renault gegen das Gleichgewicht. Bleibt zu hoffen, dass das Unternehmen beim nächsten Modellwechsel nicht gleich wieder einen Rückzieher macht, denn eine solche Leader-Strategie benötigt Konstanz und Konsequenz in der Umsetzung. Das Ford-Schicksal von interessanten Design-Innovationen, die zu schnell wieder vom Markt genommen wurden, ist in guter Erinnerung.

Erst wenn mehrere Akteure gemeinsam handeln, kann das System nach einer "Durststrecke" in ein neues Gleichgewicht übergehen, in einen neuen Trend. Erste Nachahmer des Renault-Designs sind auf der IAA in Frankfurt diesen Monat zu sehen, und man darf gespannt sein auf die weitere Entwicklung.

Impuls 6 --------------------------------------------------------------------

"Effizienz + Kreativität = Innovation, wenn man Darwins natürliche Auslese mit Effizienz (Überleben) und sein zweites Prinzip, die Paarungs-Auslese, mit Kreativität gleichsetzt". So die These Sören Borchs aus Kopenhagen, die mich auf der 8th European Conference on Creativity and Innovation vom 3. - 6. September in Mainz ins Nachdenken brachte. Genau das ist die Herausforderung in Innovationsprojekten, Effizienz und Kreativität auszubalancieren.

Alle zwei Jahre führt diese Konferenz Teilnehmer aus Business, Beratung und Hochschule aus Europa, USA und Asien unter dem Thema "Kreativität und Innovation" zusammen.

Und wie immer war es auch diesmal wieder gut, auf alte(s) Bekannte(s) und Neue(s) zu treffen: Kreatives Urgestein wie Sidney Parnes aus den USA, den ich 1982 auf einer gemeinsamen Fahrt zu einem Kongress in Schwedens Norden kennen lernte oder Rony Shapira aus Israel mit der Idee, statt Lösungen für Probleme zu entwickeln, umgekehrt Probleme für Lösungen zu suchen.

Neues aus anderen "Sphären" stellte ich in meinem Referat "Mr. Spock - I Presume?!" vor: Wie kann Science Fiction für Innovation und Kreativität genutzt werden?

6o Vorträge und 130 Teilnehmer aus 20 Ländern boten reichlich Stoff für die linke und rechte Gehirnhälfte und das Hyatt-Hotel und die Fachhochschule für Gestaltung direkt am Rhein das anregende Experimentier-Ambiente von Designern und Architekten.

Abschließend verkündete Professor Mehlhorn den europäischen Day of Creativity am 5. September in Erinnerung an die Rede des Psychologen Guilford 1950, in der er den Begriff Creativity prägte.

© 2003 Arno Dirlewanger
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"Ideenfindung für Innovation neu inszeniert"
"Mr. Spock - I presume?! Science Fiction in German Companies"
"Dirlewanger Innovations Impulse" Nr. 2, 2003
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